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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783462020960
Sprache: Deutsch
Umfang: 140 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 19.5 x 12.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

'Zusammen sieben Ehen, und wir lieben uns noch immer', sagt Clara Velde zu Ithiel Regler, mit dem sie nie verheiratet war. Symbol ihrer Zuneigung ist ein Verlobungsring mit einem herrlichen hellen Smaragd, den Clara zwanzig Jahre zuvor Ithiel abgetrotzt hat und den sie weiterhin trägt. Ithiel, der als einflußreicher Berater von Politikern und Wirtschaftsleuten in Washington arbeitet, ist nach wie vor ihr wichtigster Gesprächspartner und Halt in einem oft dynamischen Leben.Groß, blond, gutaussehend, hat Clara sich einen Teil der Naivität des Mädchens aus dem Mittleren Westen bewahrt, aber auch die gewieften Überlebensstrategien einer intellektuellen, erfolgreichen New Yorkerin entwickelt. Sie arbeitet in einem Zeitschriftenverlag, wo sie für Frauen- und Modefragen zuständig ist. Wilder Velde, ihr vierter Ehemann, mit dem sie drei kleine Mädchen hat, zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß er Thriller liest, wenn er nicht gerade die Wahlkampagne eines erfolglosen Präsidentschaftskandidaten organisiert. Er geht Clara unglaublich auf die Nerven. So trifft sie es besonders hart, als sie feststellen muß, daß der Smaragdring, den sie schon einmal verloren geglaubt und dann wiedergefunden hatte, verschwunden ist. Gestohlen. Der mutmaßliche Täter ist schnell ausgemacht. Mit Spürsinn, Geduld und viel menschlichem Einfühlungsvermögen versucht Clara, den Ring zurückzubekommen. Es gelingt ihr nicht nur, sie erfährt dabei auch viel über sich selbst.Ein Diebstahl ist eine witzige, spannend zu lesende Novelle, die Saul Bellow von neuem als einen Meister der Charakterzeichnung zeigt. Mit stilsicherer Brillanz entwirft Bellow das Porträt einer ungewöhnlichen Frau und ihrer Partner, vermittelt er die Atmosphäre des Lebens ins New York.

Autorenportrait

Saul Bellow wurde am 10. Juni 1915 in Lachine/Quebec als Sohn jüdisch-russischer Einwanderer geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Montreal, 1924 zog die Familien nach Chicago. Dort besuchte er die Tuley High School und studierte später Anthropologie und Soziologie an der Northwestern University. Bellow übte verschiedene Tätigkeiten aus, bevor er seit 1938 dauerhaft an verschiedenen amerikanischen Universitäten lehrte, unter anderem an Princeton und an der Universität von Chicago. Am 5. April 2005 starb der Schriftsteller in Brookline, Massachusetts, im Alter von 89 Jahren. Bellow war mehrmals verheiratet und hatte vier Kinder. Saul Bellow selbst erhielt für sein umfangreiches literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Nobelpreis für Literatur 1976.